Wer Medieninhalte gestaltet, um am öffentlichen Diskurs teilzunehmen, ist für das Gesagte vor dem Gesetz verantwortlich. Diese Verantwortung liegt in traditionellen Medien in erster Linie bei den Herausgeber*innen. Bei den vielen, mehr oder weniger sozialen Netzplattformen liegt sie bei den individuellen Autoren und Autorinnen. Medieninhaber:in und damit rechtlich verantwortlich ist nämlich bereits, wer regelmäßig Inhalte auf Social Media Plattformen veröffentlicht. Da gerade hier die Grenze zwischen öffentlich und privat oft verschwimmt, sind sich viele Menschen dieser Verantwortung nicht wirklich bewusst. Das führt nicht nur zu gesellschaftspolitisch problematischen Diskursen wie der Verbreitung von Fake News oder Hate Speech, die Nichtbeachtung der Gesetze kann auch durchaus teuer für die Einzelne oder den die Einzelnen werden.
Gerade auf den populären Online-Plattformen verschwimmen zudem die Grenzen des Sagbaren. Vieles, was rechtlich noch im Rahmen ist, trägt nicht eben zu einem konstruktiven Diskurs oder einem positiven Gesellschaftsklima bei. Ethische Maßstäbe zu diskutieren, festzulegen und einzuhalten ist daher ein Gebot der Stunde.
Angebote zur Auseinandersetzung mit ethischen und rechtlichen Fragen und zum Erwerb kritischer Medienkompetenz sind daher extrem wichtig. Dem nichtkommerziellen Rundfunk ist das seit seiner Gründung vor über 20 Jahren ein wesentliches Anliegen und hat etwa zur Erstellung der beliebten Broschüre „Medien.Recht.Ethik“ geführt. Mit der Übersetzung der Inhalte in eine digitale Form schafft COMMIT nun ein praxisorientiertes und zeitgemäßes Angebot zum Einstieg in die komplexe Materie.
Wir richten uns damit sowohl an Menschen, die Medieninhalte im Freien Radio, im Community TV oder auf anderen Plattformen gestalten, als auch an die vielen Bildungseinrichtungen und -anbieter:innen, die Medien und mediale Kommunikation thematisieren.
Zum Werden dieses Angebotes haben zahlreiche Menschen beigetragen. Unser besonderer Dank gilt: Den beiden Autor:innen, Carla Stenitzer und Walter Strobl. Wertvolle Beiträge lieferten auch die Teilnehmer:innen der vorbereitenden Konzeptionsworkshops. Weiters danken wir Alexander Warzilek für seinen Gastbeitrag zur Arbeit und Funktion der medienethischen Instanz Presserat. Ein ganz besonderes herzliches Dankeschön geht an RA Drin. Maria Windhager, die uns schon so viele Jahre mit Rat und Tat zur Seite steht.
Dank an alle von datenwerk und alle anderen die mit ihrer Expertise aber auch Geduld zur Konzeption und zum Aufbau dieses Online-Angebotes beigetragen haben. Wir hoffen damit die Aufmerksamkeit für rechtliche und ethische Aspekte zu erhöhen und wollen zu mehr Achtsamkeit bei der Mediengestaltung beitragen. Möge uns das einen Schritt weiter bringen auf dem Weg in die so dringend notwendige medienmündige „redaktionelle Gesellschaft“.
Barbara Eppensteiner und Helmut Peissl (COMMIT – Community Medien Institut)